Charta für nachhaltiges Design | Charta for Sustainable Design
Initiiert von der Alliance of German Designers (AGD)
1.
Einführung
Designerinnen
und Designer sind in hohem Maße mitverantwortlich dafür, wie unsere
Welt gestaltet wird. Design prägt, Design ist Vorbild und schafft neues
Bewusstsein. Design verbraucht Ressourcen – manchmal mehr, manchmal
weniger. Dem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, mit
der Umwelt und mit den Menschen, die noch über Generationen in dieser
Welt leben können sollen, muss Design gerecht werden.
2.
Nachhaltiges Design ist ein Prozess
Wir
begreifen nachhaltiges Design als Prozess. Nicht das 100%-nachhaltige
Produkt steht im Vordergrund, sondern die schrittweise Verbesserung der
bestehenden Produkte und Prozesse.
3.
Dimensionen nachhaltigen Designs
Nachhaltiges Design ist:
- materialeffizient und materialgerecht
- energieeffizient
- schadstoffarm
- abfallarm beziehungsweise abfallvermindernd
- langlebig
- recycling- und entsorgungsgerecht
- logistikgerecht
- nutzungsgerecht
- sozial verträglich
- wirtschaftlich und erfolgreich
4.
Gemeinsam mit dem Kunden
Die
Unterzeichner streben an, gemeinsam mit dem Auftraggeber individuelle
nachhaltige Konzepte für Design, Produktion und Nutzung zu entwickeln.
Die Beratung von Auftraggebern ist ein wichtiger Baustein für die
Umsetzung von nachhaltigem Design.
5.
Sozial nachhaltig
Nachhaltiges
Design berücksichtigt die Arbeits- und Lebensbedingungen der am
Entstehungsprozess beteiligten Menschen, erhält die Lebensräume von
Menschen und Tieren und unterstützt sozial verträgliche Löhne und
Arbeitsbedingungen. Ziel nachhaltigen Designs ist es auch,
ausbeuterische Kinderarbeit und gesundheitsgefährdende
Arbeitsbedingungen zu vermeiden.
6.
Die Unterzeichner der Charta verpflichten sich,
- sich im Sinne des nachhaltigen Designs weiterzubilden,
- energiesparende Produktionsweisen anzustreben,
- den Verbrauch natürlicher Ressourcen einzuschränken,
- bei der Beratung der Kunden auf ein möglichst umweltschonendes und
sozial vertretbares Design sowie ressourcenschonende Produktionsweisen und Materialien hinzuwirken, - auf Langlebigkeit und einfache Benutzung zu achten.
Einstimmig angenommen auf der Mitgliederversammlung der Allianz deutscher Designer am 27. März 2009 in Dresden.